And now for something completely different: Reisauflauf

Damit hättet ihr jetzt nicht gerechnet, dass ich ein Rezept veröffentliche, nicht wahr? Ist aber so. Weil es erstens eine der wenigen Speisen ist, die ich kann und andererseits immer gut ist. Ein Reisauflauf.

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Zutaten:
250 Gramm Milchreis bzw. Rundkornreis
1 Liter Milch
ca. 125 ml Obers (ein bisserl mehr geht auch)
Zucker oder Süßstoff (ich verwende nur Süßstoff)
1 unbehandelte Zitrone
1 Eidotter (Biofreilandbodenhaltung, wenn nicht dürft ihr mein Rezept nicht nachkochen)
Salz
Vanilleschote (oder -zucker oder zumindest -aroma oder auch nicht)
Butter
Zimt (optional)

Zubereitung:
Milch nach Wunsch süßen (lieber kosten statt nach Vorgaben Zucker oder Süßstoff in Herzinfarktmenge reinschütten) und mit dem Reis, einer Prise Salz, etwas abgeriebener*) Zitronenschale und dem Vanillemark aus der Schote gach**) aufkochen lassen. Auf kleiner Flamme so lange köcheln lassen, bis der Reis pappig ist. Den fertigen Reis vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

Eine Ofenform mit Butter ausreiben und die Reispappe darin verteilen. Obers mit dem Eidotter verquirlen und über die Reismasse gießen. Nach Wunsch etwas Zimt darüber streuen. Den Auflauf bei ca. 170 Grad im Ofen für 30 bis 40 Minuten backen bis die Oberfläche blubbert und goldbraun ist (bzw. halt fertig ausschaut, weil durch den Zimt ist er auch vorher schon braun …)

*) Pro-Tipp: nicht beim Abreiben der Zitrone mit der Raspel in die Finger raspeln.
**) gach: auf Wienerisch schnell, kurz. Klingt aber netter.

Verzehr:
Aus dem Ofen nehmen, sofort kosten und sich dabei die Zunge verbrennen. Den Auflauf danach doch etwas auskühlen lassen, in Portionen schneiden und auf einem Teller hübsch anrichten. Fotografieren und im Internet posten. Und essen. Prost.

Alternativen:
Das Ganze kann man auch mit Äpfel machen und Semmelbrösel. Aber wie das geht, weiß ich nicht. Googelts das selber.

 

 

Best-of dümmste Argumente gegen das Binnen-I

„… wir Deutschen haben die Erfahrung gemacht, dass es nie zum Vorteil war, wenn der Staat dem Volk die Schreib- und Sprechweise vorschreiben wollte.“ – (Bastian Sick auf die Frage der Wiener Zeitung, ob Gendern in Deutschland ein so großes Thema sei wie in Österreich.)

Dumm weil: Rechtschreibung unterliegt nunmal Vorschriften, auch in Deutschland. Sonßt Könte mann Auch, soo Schreiben“.“ Kreativ, aber beim Durchlesen von Versicherungspolizzen vielleicht dann doch etwas zu kreativ.

„MitgliederInnen sind hässlich.“ (Wieder Bastian Sick im Interview mit der Wiener Zeitung.)

Dumm weil: das sprachliche Gendern hier (meiner Meinung nach) sowieso falsch angewendet wird, da das Wort Mitglied sächlich ist. Beim Gendern geht es aber darum, dass die männliche Form nicht automatisch auch die weibliche inkludiert. Eine Sache ablehnen, nur weil irgendwer, irgendwo, irgendwann einen Blödsinn fordert, ist blöd.

Frauen sind mitgemeint. 

Dumm weil: Frauen keine Subspezies der männlichen Bevölkerung sind und Männer wohl umgekehrt auch nicht mit „Bürgerinnen“ mitgemeint werden wollen.

Habt ihr keine ärgeren Probleme?

Dumm weil: nicht jeder erst den Nahost-Konflikt lösen kann, bevor man sich „weniger wichtigen“ Problemen zuwendet. Und wer entscheidet welches Problem wichtiger ist? Die Kirche, die Regierung, Bastian Sick?

Eine Minderheit (linker Kampfemanzen) drückt der Mehrheit ihre Meinung auf. 

Dumm weil: bei Änderungen der Rechtschreibung und Grammatikregeln sonst auch von einer Minderheit entschieden werden. So wie Gesetze oder die Eissorten beim Tichy.

Das Binnen-I stört den Lesefluss. 

Dumm weil: man sich auch andere Lösungen überlegen könnte, wenn es nur um den Lesefluss geht. Elendslange zusammengesetzte Hauptwörter können auch den Lesefluss stören. Eine ähnlich aufgeheizte Debatte gegen den Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän ist mir aber noch nirgends untergekommen.

Man kann Sprache, Schrift und Schreibweisen nicht so einfach ändern.

Dumm weil: wer kann noch Kurrent lesen, geht auf den Abort oder thenkt an sein herzeliebez vrouwelin?