Jetzt habe ich wirklich lange keinen Blogeintrag mehr geschrieben. Ich habe ein Kind bekommen und einfach keine Zeit und Lust mehr dazu gehabt. Angesichts des Coronavirus habe ich nun aber das Gefühl, dass ich mit einem Blog helfen könnte. Und zwar geht es um Isolation und Einsamkeit und wie man sie vielleicht ein bisschen besser übersteht.
Disclaimer: Ich bin keine Ärztin, keine Psychologin, keine Lebensberaterin. Die Tipps sind rein persönliche Ansichten. In der Karenzzeit mit Kind gibt es öfter Situationen, in denen man sich sehr abgekapselt fühlt. Alleine darauf fußt meine „Expertise“. Die meisten Tipps sind auch sehr offensichtlich. Wer sich jetzt denkt: die privilegierte, weiße Trutschn will sich nur wichtig machen. Eh. Ihr müsst das ja nicht lesen. Und ja, das ist aus einer sehr privilegierten Perspektive geschrieben. Aber vielleicht ist für die eine oder andere Person ja eine Idee dabei, an die man noch nicht gedacht hat. Das genügt schon.
- Lasst Radio oder Fernseher im Hintergrund laufen. Immer wieder Stimmen im Hintergrund zu hören, lässt einen weniger einsam fühlen als z.B. nur Musik. Mich jedenfalls. Wenn ihr kein Radio- oder TV-Gerät habt: ladet euch Radio-Apps herunter.
- Lasst euch nicht gehen. Wer alleine lebt, muss eh nicht duschen oder sauberes Gewand tragen? Nein, eh nicht. Aber ich persönlich fühle mich besser, wenn ich auch zu Hause nicht wie der letzte Lurch herumlaufe. Das gilt auch für Wohnung oder Haus. In einem Saustall verzweifelt man schneller als in einer halbwegs sauberen, netten Umgebung.
- Macht Handarbeit. Damit meine ich jetzt nicht unbedingt Untersetzter häkeln (wem das Spaß macht natürlich schon), sondern ganz allgemein etwas selbst zu schaffen oder zu hegen. Backen, kochen, basteln, Pflanzenarbeiten. Solche Dinge. Persönlich finde ich es sehr genugtuend, wenn ich mich z.B. um meine Balkonpflanzen kümmere oder einen Kuchen backe. Ihr habt niemanden, mit dem oder der ihr euer Werk dann teilen könnt? Postet auf Instagram, bekommt Likes und seid stolz.
- Gründet mit Freunden/Familie/KollegInnen Whatsapp-Gruppen (oder welchen Messenger ihr auch verwendet) und plaudert dort einfach über normale Alltagsdinge. Aber bitte verbreitet dort keine dämlichen Kettenbriefe mit Fake News. Oder schaut über Facetime, Skype etc. gemeinsam fern.
- Schreibt Tagebuch. Jeden Tag auch nur ein paar Stichworte oder Sätze aufzuschreiben, hilft bei der Verarbeitung. Auch wenn man vermeintlich nichts erlebt hat. Egal, Hauptsache von der Seele schreiben. Alternativ: macht jeden Tag ein Foto von euch und lacht dann in einem Jahr über euer griesgrämiges Gesicht damals in der Apokalypse.
- Gönnt euch. Kasteit euch jetzt nicht. Dauergrantig Diät zu halten macht eine Ausnahmesituation noch belastender. Schokolade zum Frühstück, Prosecco zum Abendessen – zu name it. Aber dabei bitte natürlich auch nicht auf eure Gesundheit pfeifen. Diabetes, Alkoholsucht etc. bitte jetzt nicht ignorieren, weil ihr in Endzeitstimmung seid.
- Sucht euch ein Projekt. Ihr wolltet immer schon mal euren Kleiderkasten ausmisten, die Möbel im Wohnzimmer umstellen oder das Bad neu verfugen? Jetzt habt ihr vielleicht die Zeit dazu und könnt euch mit einer Beschäftigung ablenken.
- Seid vorsichtig im Umgang mit Social Media und „Fachforen“. Ja, sich auf sozialen Plattformen mit anderen zu unterhalten kann helfen, wenn es keinen anderen Ansprechpartner gibt. Es kann das Gefühl der Isolation aber auch verstärken und euch unnötig verunsichern. Holt euch Informationen zum Coronavirus nur von offiziellen und seriösen Quellen. Von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit(AGES) oder dem Sozialministerium. Und bitte versucht nicht anhand von Informationen aus einem Forum abzuklären, ob ihr krank seid. (Always stay away from Elternforen – dort wird mehr Unsinn verbreitet als Donald Trump Lügen erzählt.)